Zu einem Informationsbesuch hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Uwe Schünemann den Staatssekretär des Landwirtschaftsministeriums Prof. Ludwig Theuvsen auf die Ottensteiner Hochebene eingeladen. Anlass waren Befürchtungen des Gemeindedirektors Manfred Weiner, dass die Ausweisung weiterer Baugebiete auf den Bedarf der eigenen Einwohner beschränkt werden könnte. Auch zukünftige Förderperspektiven sollten geklärt werden. Mit den Antworten war Bürgermeisterin Diana Lönnecker sehr zufrieden: „Ich bin froh, dass das Land keine Einwände gegen eine weitere Siedlungsentwicklung hat“. Das sei für den Erhalt der Infrastruktur entscheidend.

Beeindruckt zeigte sich der Gast aus Hannover von der wunderschönen Landschaft und den umfassenden Dienstleistungen. Medizinische Versorgung, Lebensmittelgeschäfte aber vor allem das vorschulische und schulische Angebot seien leider für kleinere Orte im ländlichen Raum keine Selbstverständlichkeit mehr. „In den letzten Jahren sind zudem erhebliche Investitionen für die Senioren getätigt worden“, erläutert Manfred Weiner. Das Seniorenquartier „Alte Schmiede“ bündele alle notwendigen Einrichtungen für die ältere Generation. „Wir wollen, dass unsere Einwohner auch im Alter im Ort bleiben können“, ergänzt die Bürgermeisterin.

All das ist nach Ansicht von Uwe Schünemann nur durch mutiges und weitsichtiges Handeln möglich gewesen. Dazu zähle auch die überregional beachtete Aktion „kostenlose Baugrundstücke für Familien mit Kindern“. Auf die zurzeit noch 12 freien Grundstücke gibt es rund 40 Bewerbungen aus ganz Deutschland. Für den Gemeindedirektor ist es daher wichtig zu klären, ob die Ausweisung eines neuen Baugebiets genehmigungsfähig ist. „Das Landesraumordnungsprogramm steht diesem Vorhaben grundsätzlich nicht entgegen“, erläutert Staatsekretär Prof. Ludwig Theuvsen. Auch nicht „zentrale Orte“ könnten über den eigenen Bedarf hinaus weiterentwickelt werden, insbesondere wenn die topografischen Gegebenheiten dafürsprechen. Die Entscheidungskompetenz liege aber beim Landkreis. Die Landesregierung würde sich mit Empfehlungen zurückhalten. Der Hinweis, dass das Land in diesem Fall keine Bedenken habe, sei ihm aber wichtig.

Seit über 37 Jahren wird die Ottensteiner Hochebene über das Dorferneuerungsprogramm gefördert. Die Ergebnisse sind eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Auszeichnungen auf Bundes- und Europaebene sprechen dafür. „Für die jahrzehntelangen erheblichen Zuwendungen sind wir äußerst dankbar“, so Gemeindedirektor Weiner. „Wir möchten nicht unbescheiden sein, aber gibt es auch zukünftig Unterstützung des Landes?“ Staatsekretär Ludwig Theuvsen hatte auch hier positive Botschaften: „1. Das laufende Dorferneuerungsprogramm kann bei entsprechender Begründung um ein Jahr verlängert werden. 2. Eine erneute Aufnahme ist nicht ausgeschlossen, aber aufgrund der langen Warteliste von anderen Regionen schwierig. Voraussetzung ist eine Evaluierung des bisher Erreichten und der Nachweis völlig neuer Bedarfe. 3. Das Leader-Programm steht weiterhin zur Verfügung.“ Man war sich einig, dass die Förderung aus Leader-Mitteln sehr zielführend und unbürokratisch ist.

Bei einem kleinen Imbiss im Café „Alte Schmiede“ erfuhr Prof. Theuvsen noch viel über das intakte und vielfältige Vereinsleben auf der Ottensteiner Hochebene. Die dort gereichten holländischen Spezialitäten erinnerten den Staatssekretär an seine Kindheit an der holländischen Grenze.

Staatssekretär Prof. Ludwig Theuvsen, Gemeindedirektor Manfred Weiner, Bürgermeisterin Diana Lönnecker, Uwe Schünemann MdL, Birgit Oerke, Vorsitzende CDU-Samtgemeindeverband Bodenwerder/Polle, Josef Langfermann, Gemeinderatsmitglied.

Foto: CDU