Auf den Spuren regionaler Produkte führte es Uwe Schünemann zur Riedels Ketchup-Manufaktur nach Bevern. Mit den Worten „Sie sind Premieren-Gast“ begrüßten Anika, Achim und Venee Riedel den heimischen Landtagsabgeordneten, der von dem CDU Ortsvorsitzenden Wolfgang Blume begleitet wurde. Werksbesichtigungen hat der Familienbetrieb bisher nicht angeboten. Immerhin kennen die Beveraner den Ketchup schon seit 1988. Vor zehn Jahren wurde der Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Der Erfolg gibt ihnen Recht: Die neunzehnte Geschmacksrichtung ist gerade auf dem Markt. Zum Jubiläum wurde der Grill-Ketchup Whisky-Barbecue als Limited Edition kreiert.

Stärker auf Produkte aus der Heimat zu setzen ist für Uwe Schünemann nicht nur ein Trend, sondern vielmehr die richtige Antwort auf die Probleme dieser Zeit. „Es ist ein Beitrag für den Klimaschutz und die Wertschöpfung verbleibt in der Region“, so der CDU Politiker. Auch wenn hier nicht alle Zutaten aus der Umgebung kommen können, sei die regionale Vermarktung entscheidend. Zudem werde in dieser Familienmanufaktur alles noch in liebevoller Handarbeit selbst gefertigt.

Mit Stolz berichtet der Ketchupkoch und Firmengründer Achim Riedel über die Entstehung der einzelnen Geschmacksrichtungen: „Im Gespräch mit den Kunden erfahre ich viel über deren Vorlieben beim Essen und entwickele daraus manchmal ganz individuell ein entsprechendes Produkt“. Die nötige Erfahrung habe er als Entwicklungstechnolge und Sensoriker erworben.

2020 hat die Tochter Anika Riedel die Firma übernommen und plant mit kreativen Ideen und Marketingkonzepten die nächsten Entwicklungsschritte. „Der familiäre Charakter wird immer erhalten bleiben, aber die Produktionsabläufe, die Präsentation im Verkaufsbereich sollen Schritt für Schritt modernisiert werden“, so die studierte Wirtschaftsingenieurin. Seit 1. August konnte das Team um einen jungen engagierten Mitarbeiter verstärkt werden. Qualifizierte Kräfte zu finden, sei auch in dieser Region für Kleinunternehmen besonders schwer.

Gern würde Anika Riedel investieren. Das sei zurzeit allerdings eine große Herausforderung. Die Rohstoffpreise explodieren und das Käuferverhalten sei aufgrund der hohen Inflation schwer zu kalkulieren. Investitionen müssten daher gut überlegt sein. „Durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine haben sich die Rahmenbedingungen auch in Deutschland drastisch geändert“, stellt Uwe Schünemann fest. Deshalb müsse die Bundesregierung ein Gesamtkonzept zur Energiesicherheit aber auch zur Eindämmung der Inflation vorlegen. Hierbei dürfe es keine Denkverbote, ideologische Hürden oder parteitaktisches Kalkül geben. Alle demokratischen Kräfte sollten in dieser Krisenzeit gemeinsam Lösungen finden. Die CDU sei dazu auf allen Ebenen bereit.