43 zerstörte Gebäude, zahlreiche Häuser unbewohnbar und eine Schneise der Verwüstung: Das ist die Bilanz des verheerenden Wirbelsturms, der am Freitag, den 20. Mai kurz nach 18 Uhr aus Nordrhein-Westfalen kommend in den Landkreis Holzminden zog; zunächst über den Solling nach Merxhausen und dann weiter nach Mackensen. Nur wenig länger als 60 Sekunden tobte der Tornado. Der Sog der Trichterwolke riss ganze Dachstühle mit sich, entwurzelt teils hunderte Jahre alte Bäume und zerstörte zahlreiche Autos. 60 Sekunden – danach herrschte Ausnahmezustand im Dorf und die Welt der Menschen war eine andere.
Am darauffolgenden Sonntagnachmittag besuchte die Niedersächsische Land- und Forstwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast auf meine Einladung den kleinen Sollingort. Drei Stunden Zeit nahm sich die Besuchergruppe mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Mareike Lotte Wulf, dem Landrat Michael Schünemann, Samtgemeindebürgermeister Wolfgang Anders, CDU Kreistagspolitikerinnen, Vertretern der Feuerwehr und der Landesforsten, um mit Betroffenen intensive Gespräche zu führen. Fassungslosigkeit und Zukunftsangst waren überall spürbar, aber auch Optimismus und eine große Dankbarkeit. Dafür, dass es keine Verletzten gab, für die unglaublich große Unterstützung aller Hilfsorganisationen und die uneingeschränkte Solidarität im Dorf.
Zum Abschluss besuchte die Gruppe einen schwer betroffenen Sollingkamm zwischen Schießhaus und Merxhausen. Die Vertreter der Landesforsten schilderten die schwierige und umfangreiche Aufforstung nach vergangenen schweren Stürmen und Borkenkäferbefall, die nun durch den Tornado vernichtet wurde.
Bärbel Otte-Kinast hat im Frühjahr letzten Jahres Merxhausen als Teil der Dorfregion Nordsolling in das Dorferneuerungsprogramm aufgenommen. In diesem Zusammenhang prüft die Ministerin nun, ob aus diesem Programm Sondermittel vorab als Unterstützung zur Bewältigung der Tornadoschäden gewährt werden können. Der Finanzminister Reinhold Hilbers ist in die Prüfung einbezogen. Eine Entscheidung soll kurzfristig erfolgen.